1810 wurde der schönste Friedhof Kölns gegründet: Melaten. Und auch wenn die Trauer hier zwangsläufig zuhause ist, so spendet er doch auch eine Menge Trost. Denn der Melaten-Friedhof ist vor allem eines: schön. Unter seinen alten, hohen Bäumen flanieren Besucher wie in einem Park, sitzen bei gutem Wetter auf den Sitzbänken in der Sonne, bewundern ausgefallene Grabmale oder sind auf der Suche nach den berühmten Verstorbenen der Domstadt, die hier Ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Mit etwas Glück kann mir übrigens auch Füchse sehen. Auch sie haben auf Melaten ein Zuhause gefunden.

Willkommen auf Melaten

Auf Melaten liegt, wer in Köln einst Rang und Namen hatte: Neben dem Volksschauspieler Willi Millowitsch ruht hier auch der Schriftsteller Konsalik, die Verstorbenen der Kölsch-Brauer-Familien, die Erfinderin von Klosterfrau Melissengeist, der Gründer der Schokoladenfabrik Stollwerck und der Erfinder von Kölnisch Wasser: Johann Maria Farina.

Verschiedene Anbieter haben übrigens regelmäßig geführte Spaziergänge über den Melaten-Friedhof im Programm. Das lohnt sich für alle diejenigen, die in die Kölner Kultur und Geschichte für einige Zeit abtauchen wollen.

Das gibt es wahrscheinlich nur in Köln: Ein Karnevalsnarr als Grabmal. Doch wer im Leben Vorstand eines Karnevalsvereins war, kann keinen besseren Begleiter in den Tod bekommen. Kölle alaaf!

Übrigens sind auf dem Melaten-Friedhof jetzt auch sogenannte Kooperationsgrabfelder möglich. Sie weichen optisch von den herkömmlichen Gräbern ab: Eine Fläche in einer vorgegebenen Größe wird dann künftig von mehreren Verstrobenen genutzt. Die Gestaltung obliegt dann professionellen Grabgestaltern. Außerdem sollen Naturwaldbegräbnisse möglich werden. Schließlich ändert sich alles auf der Welt - warum nicht auch die Bestatungskultur?

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